1
Apr
2006

Tommy, Giorgio und der Rest

Es war einer dieser herrlichen Tage, die man am besten draussen verbrachte. Am besten mit einem Spaziergang. Und am besten in der City. Also waren wir heute schon um zehn Uhr in der City und schlenderten gemütlich die legendäre und leicht dekadente Bahnhofstrasse entlang. Wir uns viele andere. Und da viel es mir wiedermal auf. Wieviele Menschen es hier hatte welche Kleider trugen die einen Namen haben. Natürlich hat auch meine Kleidung einen Namen H&M, edc oder Puma. Aber ich spreche nicht von dieser Art Namen. Sondern von richtigen. Kleider die man beim Namen rufen kann, weil sie einen Vor- und Nachnamen besitzen.

Wieso legen Menschen soviel Wert darauf, solche Kleidung zu tragen? Macht es sie auf irgendeine Art, die mir nicht klar ist, spezieller? Oder ist es wie eine Schuluniform die einem sagen soll, ich gehöre irgendwo dazu?

Sehen wir sie dan, sehen diese Menschen alle gleich aus. Glatt, schön gefönt und irgendwie bedauernswert weil sie sich selbst zu Sklaven einer Industrie machen der sie nicht angehören wollen. Sie möchten individuell sein. Ich trage Giorgio! Der rechts und links auch. Da hat es der No Name Träger etwas leichter. Das Individuelle sticht hier mehr hervor.

Doch eines ist gewiss. Kleidung mit Namen ist schön. Schön für Menschen welche einsam sind. Es ist frustrierend nach einem langen Arbeitstag nach Hause zu kommen. Niemand erwartet einen in der schicken Wohnung mit den tollen teuren Möbeln die alle schön drapiert darin stehen. Irgendwie unebenutzt und irgendwie leer. An solchen Tagen kommt man heim, öffnet die Tür und sagt laut "Hallo Giorgio! Ich bin zu Hause." Doch die Antwort wird das schöne T-Shirt wohl nicht geben können. Giorgio Armani ist doch eher ein schweigsamer Typ ;-)

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