12
Jan
2007

Väter

Die Diskussion um fünf Tage Vaterschaftsurlaub ist dermassen lächerlich dass ich da nur den Kopf schütteln kann. Wo ist den das Problem? Nur weil der Mann nicht in den Wehen liegt, heisst das noch lange nicht, dass er ein unbeteiligtes Wesen ist. Mir tun die Männer eh leid, welche da neben ihrer hechelnden Frau ausharren, ihr zu trinken reichen, es zulassen, dass sie ihre Fingernägel in die Handoberflächen krallen und den Schmerzensschrei tapfer unterdrücken. Sie stehen uns bei und sind so hilflos wie niemals sonst im Leben. Den da müssen wir Frauen alleine durch und die Männer dessen Kinder wir zur Welt bringen, stehen daneben und auch wenn sie es wollen, sie können uns nicht helfen.

Ist es nicht verständlich, dass der junge Vater der beim Anblick seines Babys in Tränen ausbricht, weil er das Wunder des Lebens hautnah erfahren durfte, gerne Zeit mit seiner kleinen Familie verbringen möchte? Dass er nicht gleich wieder ans daily business denken kann und will.

Früher, ja früher war das anders. Da waren Kinder ein Frauen Ding. Der Gatte band die Kravatte und nahm den Hund und ab gings ins Büro. Doch heute ziehen wir keine Machos mehr gross sondern Männer deren Gefühle genauso im Zentrum stehen dürfen wie die der Frau.

Und deshalb sag ich, lasst ihnen diese fünf Tage. Lasst sie wickeln, baden, den Schoppen geben und vor allem - lasst sie die Frau entlasten. Denn nichts ist härter als das erste Kind. Man fühlt sich oft völlig allein gelassen, völlig überfordert und läuft am Limit. Was sind fünf Tage? Es wären für viele unvergessliche.

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