4
Nov
2006

Das Alter

Die blosse Tatsache, dass ich 33 bin und nicht 51 macht mich heute sowas von happy!

Colour up my life!

Ja, Frust ist scheisse. Und was tut Frau gegen Frust? Zwei Dinge. Erstens sie könnte zum heissgeliebten Friseur gehen und lässt sich einen neuen Haarschnitt verpassen. Einen der sie im Ego dermassen trifft dass der Frust verfliegt und sie auf die Strasse tritt mit der Gewissheit, ich bin schön.

Zweitens, sie macht was mit ihrer Haarfarbe. Ist die Lebenskrise gross wird die umgefärbt. Von blond auf braun, von braun auf rot von rot auf... irgendeine Farbe des Regenbogens. Das Wunder dabei, ändert die Farbe, ändert die Ansicht. Endet der Weltschmerz. Faszinierend oder?

Die Schönheit und die Liebe

Diese Geschichte fängt mit ....es war einmal... an. Den sie liegt schon lange zurück. Damals, hatte ich mein Herz ein wenig an jemanden verloren. Man könnte auch sagen, ich hätte es verschleudert. Er war das was ich nicht war. Ein freier Geist, jemand der einfach lebte im jetzt und vielleicht ab und an, an das morgen dachte. Ich hingegen war geerdet. Null Risiko war mein Motto, in jedem Belang. Ich war kühl und er war warmherzig. Ich war Realistin und er ein Träumer. Und obwohl wir nichts gemein hatten, wurden wir Freunde. Wir redeten manchmal halbe Nächte lang über Dinge wie die Musik, das Leben, gute Filme und noch bessere Bücher. Wir hatten nichts gemein, ausser ein kleines Faible für die musischen Dinge des Lebens.
Dennoch, ich hätte keine Sekunde gezögert um schwach zu werden. Er war kein Schönling und dennoch musste dieser Mensch etwas an sich haben, was mich faszinierte.

Eines Tages sah ich ihn mit einer Frau. Seiner Freundin. Es war als hätte man mir innerhalb von Sekunden den Atem abgeschnitten. Keine Ahnung hatte ich, denn sie wurde nie erwähnt. Das ich zu derzeit einen Freund hatte und auch ihn nie erwähnte, war absolute Nebensache. Ich sah sie an. Sie war älter als er, unscheinbar, trug eine Brille, Typ Mauerblümchen.Ich verstand die Welt nicht mehr. Dieser Mann und sie? How come?

Wir verabredeten uns wieder. Redeten wieder über die schönen Dinge des Lebens. Und während er erzählte, sah ich ihn an und dachte, was, was hat sie, was ich nicht habe? Was ist es? Ich bin hübscher als sie, grösser, schlanker, habe das schönere Gesicht, die schöneren Augen. Sie war blass, unscheinbar und keiner würde sich nach ihr umdrehen. Im Vergleich zu ihr war ich eine Claudia Schiffer. War sie intelligenter als ich? Weiser? Was war es? Schliesslich war ich kein Kind das auf den Kopf gefallen war. Ich verstand von vielem so einiges. Ich war nicht ein Prinzesschen. Ich war Typ Piratenbraut. Wieso sie? Und wieso verdammt noch mal nicht ich. Ich wusste, dass ich nicht den Hauch einer Chance hatte bei ihm. Ich war sein Freund. Sein Kumpel. Aber in keiner Sekunde hatte er auch nur einen Gedanken an mehr verschwendet. Ok, vielleicht einmal, aber in seinem Herzen, war kein Platz frei für mich.

Dies war der Tag an dem mir bewusst wurde, dass Liebe eine Macht ist, die keiner von uns Steuern kann. Es war der Tag an dem mir bewusst wurde, egal wie viele Männer mir auf der Strasse nachsahen und gern mit ihm hier an dieser Bar getauscht hätten um mit mir etwas zu trinken, für ihn war ich ein guter Freund.

Schönheit ist etwas trügerisches, etwas vergängliches. Eines schönen Tages kommen wir alle mit der Schwerkraft in Kontakt und verlieren ein wenig von unserem Glanz. Die Liebe jedoch leuchtet ewig. Das Äussere spielt keine Rolle. Wenn wir mit jemandem zusammen kommen, wenn aus den Schmetterlingen die Liebe wird, dann ist es egal ob jemand dick, dünn, klein, gross ist, eine Narbe hat oder eben nicht. Es ist scheiss egal. Wir verlieben uns immer, absolut immer in den Menschen. In sein Wesen, seine Art. Und den Menschen den wir lieben ist immer schön. Für uns. Den Menschen hinter der Fassade zu erkennen ist die Kunst.

Ich meldete mich nicht mehr bei ihm, denn ich wollte niemandem hinterherlaufen und ihm schon gar nicht. Wer war ich den? Nein, ich hatte dies gewiss nicht nötig. Wir hielten losen Kontakt, gingen manchmal aus und irgendwann hatte ich einfach keine Zeit mehr. Ich liess ihn hinter mir, denn ich halte nicht an Dingen fest die nicht mir gehören.

Das Fazit dieser Geschichte? Sofern es eines geben sollte dann folgende:

Beauty is like art. Always in the eye of the beholder.

Manchmal vergessen wir das einfach ;-)
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