Wenn man neu an einen Arbeitsort kommt und der Chef alle Vorschläge der Mitarbeiter in den Wind schlägt, weil er die Vorschläge von meiner Wenigkeit so toll findet, muss man dann damit rechnen, dass man von Anfang an in einen Grabenkrieg gerät?

Werbung hat viel mit Versprechungen zu tun und wenig, bis sehr wenig, mit der Realität. So kommt es, dass die darin schaffenden Menschen über mehr als genügend Phantasie verfügen und die Kunst, in Bildern zu denken beherrschen. Ab und an kommt es auch vor, dass man sich zusammen tut und ein kleines, aber sehr feines Theaterstück aufführt um einen potentiellen Kunden tief zu beeindrucken.
Solch ein Theaterstück wird morgen in der Agentur an der Brücke stattfinden. Hauptakteure sind der Chef und ich. Was genau ich da zu suchen habe weiss ich allerdings nicht. Ich werde heute in die Strategie des Meetings eingeweiht. Den der potentielle Kunde der morgen Nachmittag erscheinen wird ist ein Hotshot. Wer den kriegt hat das grosse Los gezogen. Eigentlich bin ich ja nur für den Januar engagiert. Für zwei Wöchelchen zum Freelancen und auf einmal bin ich mitten in einem Pitch wo ich eigentlich nix zu suchen habe. Für mich heisst das noch mehr Stress vor Weihnachten und noch weniger Chancen endlich mal von meinem endlos Trip runter zu kommen.

Ich hab gerade meine Kontonummer dem Chef gemailt, denn ich mach nix um sonst. Arbeiten schon gar nicht. Echt, wenn ich schon stresse dann bitte gegen fürstliches Entgelt.