Da ahne ich nichts böses und stürme den Orell Füssli und wenn treffe ich da? Dave the Brave. Einst Schulkollege der Primarklasse, dann wiedergefundener Kollege in Zürich welcher zum Verlorenen Freund wurde der nun wiederkehrte. Ist die Welt nicht manchmal klitzeklein? Ja, ich denke sie ist es.

Der Kreis 5 hat sich gemacht. Er wurde vom hässlichen Industriequartier zum hässlichen It Quartier. Die Wohnungen sind super teuer, die Aussicht welche man dafür kriegt ist entweder die schön betonierte Hardbrücke, die Zuggleise oder dann sonstige Betongebbilde in welchen sich Büros, und trendy Wohnungen befinden. Wer was auf sich hält hat hier seine Location und ist somit mega in. All jene die früher ins Seefeld pilgerten (hallo ihr Werber) hocken jetzt an der Hardbrücke. Und so kommt es, dass ich im schicken Büro eines schicken Kubus hocke mit Blick auf den tristen Turbinenplatz. Die Bäume dort sind eher zierde und meine Aussicht fällt in diverse Graunuancen.

In meiner Nähe ist der Kubus des Puls 5. Ein Gebilde aus Beton und Glas in welchem man sich eine nette Urbane Wohnung für sagenhafte 1.2 Mio. CHF kaufen kann. Man lebt ja loftig. Auch sonst hats dort einiges. Ein trendiges Fitnesscenter für trendige Leute, eine Migros in der ich mich immer verirre und die so durchgestylt ist das es mir die Nackenhaare aufstellt. Hightech Kassen darin mit immer lächelnden Kassiererinen. Dazu die vielen Leute welche hier rundherum arbeiten. Und jeder fühlt sich irgendwie wichtig.

Gott, bin ich froh wenn ich am Abend in der S Bahn sitze und an den Stadtrand fahren kann. Dorthin wo nichts trendy ist und es noch grüne Bäume und Wiesen hat.

Manchmal ist das Benutzen der öffentlichen Verkehrsmittel wie eine Fahrt mit der Geisterbahn.

Was war das doch für ne Zeit. nichts gemacht. Ausgeschlafen. Im alten Jahr noch die Wohnung umgestaltet, dass alles anders ist. Ferien für den Sommer gebucht. Einfach ein bisschen sein. Friedlich.

Doch diese Tage sind nun vorbei. Ab morgen werd ich wieder unterwegs sein. Mich in die ÖV quetschen und mir die Ohren mit dem iPod zuhalten. Zwei Wochen in der Agentur an der Brücke liegen vor mir.

Ich hab mir lange überlegt wie ich tschüss sagen kann. Wie ich erläutern soll, wie schön es war, wie ich jeden Moment aufsog als wäre es der letzte meines Lebens. Wie ich jede Begegnung genoss, die einen Freunde wurden, die andern weiter zogen. Wie ich es sagen soll, dass es mich mit Wehmut erfüllt, dass es nun vorbei ist. Dieses einzigartige, dieses mir unvergessliche. Ich war wie im Rausch und hoffe ich werde es noch ein Weilchen sein können. Ich hoffe, dass Glück ist noch ein wenig an meiner Seite.

Ich fand die rechten Worte nicht. So sehr ich es versuchte. Aber sich zu verabschieden ist niemals leicht. Deshalb tue ich es auf meine Art. Kurz. Schmerzlos. Ich hänge an nichts, sage ich immer und dennoch tue ich es, wenn ich ganz ehrlich bin, an so vielem. An dir hänge ich sehr, den du warst einmalig. Du wirst mir unvergessen bleiben und ich hoffe, was nach dir kommt wird genauso gewaltig sein.

Tschüss 2006! Du warst ein geiles Jahr! Mit ein wenig Wehmut lasse ich dich nun hinter mir.

Machen wir uns auf in ein spektakuläres 2007!
Euch allen nur das Beste.

Von Frau Seenia rübergebeamt:

das vergangene Jahr

1.) Zugenommen oder abgenommen?
abgenommen.

2.) Haare länger oder kürzer?
länger. Vieeeel länger. Eigentlich kurz und jetzt lääääääänger. Aber bald wieder kurz.

3.) Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
beides. Echt jetzt.

4.) Mehr Kohle oder weniger?
mehr. Was gut ist :-)

5.) Mehr ausgegeben oder weniger?
gleich viel ausgegeben.

6.) Mehr bewegt oder weniger?
viel bewegt allerdings nicht im sportlichen Sinne.

7.) Der hirnrissigste Plan?
Hab ihn durchgezogen. Wie immer.

8.) Die gefährlichste Unternehmung?
der Verzehr eines Biogummibärlis welches selbst gemacht wurde.

9.) Der beste Sex?
wer diesen Blog regelmässig liest, weiss mit wem ich dieses Jahr alles Sex hatte. Also wissen die werten Leser auch die Antwort auf diese durchaus kreative Frage, welche in sovielen Fragebögen immer wieder vorkommt. Soviel verrate ich euch; Es war nicht John Cusack.

10.) Die teuerste Anschaffung?
ein Velo für den Grossen. Ein super Velo. Ein Tigerenten Velo mit Fahnenstange hinten. Sieht cool aus.

11.) Das leckerste Essen?
Bei Mami und Papi

12.) Das beeindruckendste Buch?
ich lese keine unbeeindruckenden Bücher

13.) Der ergreifendste Film?
Big Fish

14.) Die beste CD?
Josh Groban - Awake

15.) Das schönste Konzert?
Robbbbbiiiiieeeee Williams live in Berne!!! Gott war das geil!

16.) Die meiste Zeit verbracht mit?
den wilden Kerlen, dem Gatten, der Familie, den Freunden

17.) Die schönste Zeit verbracht mit?
dem Gatten und den wilden Kerlen in Italien.

18.) Vorherrschendes Gefühl 2006?
Zufriedenheit

19.) 2006 zum ersten Mal getan?
es gab soviele erste Male

20.) 2006 nach langer Zeit wieder getan?
gearbeitet, Ferien gemacht (passt das?)

21.) Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?
auf rein gar nichts.

22.) Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
jemanden dazu zu bringen seinen DVD Player endlich anzuschliessen.

23.) Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
da müsste man diesen jemand fragen.

24.) Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
ein selbst gebasteltes Herz von meinem Grossen.

25.) Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
öppis näääts (ein Insider)

26.) Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?
Ich liebe Dich!

27.) 2006 war mit einem Wort?
unvergesslich

Auch wenn ich es nie zugeben würde. Ich bin ein sehr sentimentaler Mensch. Und ich hänge an Dingen. Würd ich aber wie gesagt nie zu geben.

Jedenfalls, momentan ist ja die sentimentale Zeit. Weihnachten. Bei uns bringt das Christkind die Geschenke. Bei der Nachbarsfamilie gibts das nicht. Da weiss Junior (4 Jahre) genau von wem er was kriegt. Der Patenonkel schenkt das, die Grossmutter jenes. Bei uns gibts das nicht. Da schenkt niemand was sondern es wird vom Christkind gebracht. Auf Fragen wie,
"kann es dass alles alleine tragen?" habe ich Antworten. Und was schön ist, die wilden Kerle haben einen gewissen Zauber dadurch. Das hat der Nachbarsjunge nicht. Er kriegt einfach von seinen Verwandten viele Geschenke. Wo ist da der Zauber frag ich mich. Kinder brauchen manchmal einfach ein kleines Märchen. Ich hatte diesen früher auch. Und es machte diesen Tag zu etwas ganz speziellem.

P.S. Heute schlug ich dem Gatten bereits ein Essen für den 24.12.2007 vor. Er meinte jedoch ich solle ihm mindestens eine Woche Pause machen. Kein Mensch plane jetzt schon die nächste Weihnacht. Tja, ich bin eben etwas anders ;-)

Eigentlich wär ich nur mal so zwei Tage locker in die Agentur an der Brücke um mich mal einzugewöhnen. Und kaum betratt ich den Laden kriegte ich a) einen Laptop in die Hand gedrückt b) musste an ein Meeting mit Menschen die ich nicht kenne und man drückte mir c) einen Auftrag aufs Auge bei dem ich nicht locker zwei Wochen rumhängen kann sondern wirklich was tun muss.

Heute habe ich nun frei bis zum 3. Januar. Zum Glück. Allerdings warte ich immer noch auf diesen hype in mir. Dieses yeahyeahyeah Feeling. Dieses ihr wisst schon was. Das was man eben vor Weihnachten hat. Und ich bin ein Xmas Addict. So sehr dass ich bereits im Juli wusste, was wir am 24.12. unseren zahlreichen Gästen zum Essen servieren werden. Ich wusste im August wie der Baum geschmückt werden sollte und im September in den Ferien am Meer erläuterte ich dem Gatten die Tischdeko für den Tag X. Normalerweise überkommt mich dieses Gefühl dann wenn die ersten Lichterketten an den Balkonen hängen und das Kaufleuten schön geschmückt dasteht. Wenn der grosse Christbaum vor der CS am Paradeplatz steht und die wilden Kerle mit grossen Augen davor stehen. Dann überkommt mich normalerweise das Gefühl. Doch dieses Jahr? Nope. Nothing. Mit offener Daunenjacke stand ich vor dieser Tanne und hatte heiss. Normalerweise friere ich mir im Dezember was ab. Und jetzt? Frühling im Winter. Keine Weihnchtsstimmung.

Ich will Schnee!!!! Jetzt!!!! Sofort!!! Und wenn nicht jetzt dann am 24.!!! Mehr will ich doch gar nicht ;-)

Bei diesem Wetter fällt es mir sehr schwer, einen Nachruf auf diese wunderbare Jahr zu schreiben. Gefühlter Frühling im Winter.

Werbung hat viel mit Versprechungen zu tun und wenig, bis sehr wenig, mit der Realität. So kommt es, dass die darin schaffenden Menschen über mehr als genügend Phantasie verfügen und die Kunst, in Bildern zu denken beherrschen. Ab und an kommt es auch vor, dass man sich zusammen tut und ein kleines, aber sehr feines Theaterstück aufführt um einen potentiellen Kunden tief zu beeindrucken.
Solch ein Theaterstück wird morgen in der Agentur an der Brücke stattfinden. Hauptakteure sind der Chef und ich. Was genau ich da zu suchen habe weiss ich allerdings nicht. Ich werde heute in die Strategie des Meetings eingeweiht. Den der potentielle Kunde der morgen Nachmittag erscheinen wird ist ein Hotshot. Wer den kriegt hat das grosse Los gezogen. Eigentlich bin ich ja nur für den Januar engagiert. Für zwei Wöchelchen zum Freelancen und auf einmal bin ich mitten in einem Pitch wo ich eigentlich nix zu suchen habe. Für mich heisst das noch mehr Stress vor Weihnachten und noch weniger Chancen endlich mal von meinem endlos Trip runter zu kommen.

Ich hab gerade meine Kontonummer dem Chef gemailt, denn ich mach nix um sonst. Arbeiten schon gar nicht. Echt, wenn ich schon stresse dann bitte gegen fürstliches Entgelt.