12
Mai
2006

Der rote Elefant oder you'll meet everybody twice in a lifetime

Es regnete. Es schüttete aus Kübeln nur so runter. Zürich versank im grau und die Stimmung war am Boden. Wir waren unterwegs irgendwohin. Bei der Bank unseres Vertrauens plünderten wir noch ein wenig unser Konto und fuhren dann Richtung Autobahn. Rechts von der Ampel war ein Café. Wir standen am Rotlicht und ich war in Gedanken irgendwo. Es wurde grün. Wir bogen um die Ecke und da sah ich es von der Seite! Ein etwas, in schwarzen Hosen und knallrotem T-Shirt sprang über eine Hecke zur Tür des Cafés.
Ein Mensch. Eine junge Frau. Auf ihrem Hinterteil hätte man locker eine Partie Schach spielen können. Dieser Anblick riss mich aus den Gedanken.
"Was war das?" fragte ich erschrocken und wusste, dass sich dieses Bild der über die Hecke springenden Frau in mein Hirn einbrennen würde.
"Ein roter Elefant" antwortete der Gatte, charmant und treffend wie immer. Ich musste lachen. Der Anblick. Das Bild in meinem Kopf. Es war sowas von skuril.

Und schon damals hätte ich es ahnen sollen. Ich würde dem roten Elefanten wieder begegnen. Irgendwo in dieser Stadt. Den es gibt ein Gesetz und es trifft immer, absolut immer ein. Meistens dann wenn man es am wenigsten erwartet:

You'll meet everybody twice in a lifetime

Und so war es. Heute. Ich sah ihn wieder. Den roten Elefanten. Diesmal trug sie allerdings ein knallblaues T-Shirt. Erkannt habe ich sie nur an ihrem breiten Hinterteil welches in der gleichen schwarzen Hose wie damals steckte. Und was lernen wir daraus? Zürich ist mehr als nur ein Dorf. Es ist ein kleiner Ort. Viel zu klein....

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