2
Jun
2006

Der kleine wilde Kerl

In ein paar Tagen wird der kleinere der wilden Kerle seinen Geburtstag feiern und ich musste heute wiedermal sagen, dass ich da einen ganz tollen Kerl grossziehen darf. Steht hin und geigt den grösseren seine Meinung mit einem Wortschatz der sich auf sehr wenig beschränkt. Aber jeder vestehts. Jaja...es ist schön wenn sie grösser werden und es ist traurig zugleich. Den man lässt sie immer ein Stückchen mehr los. Gewinnt dadurch ein wenig mehr Freiheit für sich aber muss die Freiheit des Kleinen auch respektieren. Es ist nicht immer leicht loszulassen. Für mich sowieso nicht.

Aber wie sagt der Gatte immer so schön; So lange sie Pijamas mit Füsschen dran tragen sind sie Babys. Deswegen wird er die Dinger tragen bis er bei uns auszieht ;-)

Der Peter

Meine ersten Schritte in der Werbung machte ich in einer grossen Agentur. Es gefiel mich gar nicht. Meine Chefin war eine dumme Kuh und hatte ständig Schiss das irgend jemand an ihrem Stuhl sägen könnte. Dementsprechend benahm sie sich. Etwas Mobbing hier, ein paar miese Touren dort und das Leben war ok für sie. Eines Tages rutschte sie in der Badewanne aus und hatte für Monate Rückenprobleme. Normalerweise bin ich kein schadenfreudiger Mensch, aber ihr gönnte ich den Ausrutscher aufs gröbste und genoss die Zeit welche die Agentur ohne sie verbringen durfte.

Das einzig coole in dieser Agentur war mein Arbeitskollege. Der Peter. Der Peter war ein ganz eigener. Ein wenig schrullig, irgendwie alternativ und dennoch in der Punk Ecke zu suchen. Von Frauen hatte er keine Ahnung und von Stil noch weniger. Er trug seine Haare lang, hatte so eine John Lennon Brille und war ein ganz netter. An einem Geschäftsanlass band er sich seine Haare mit einer (sauberen) Unterhose zu einem Pferdeschwanz, da er keinen Haargummi hatte und meine Haare damals raspelkurz waren. Seiner damaligen Freundin schenkte er zu Weihnachten einen Luftbefeuchter, da ihm die Luft in ihrer Wohnung zu trocken war. Er verstand nie wirklich wieso die Dame einige Zeit später die Beziehung ins Jenseits schoss. Mir tat er irgendwie leid, den ich mochte ihn.

Meine Wenigkeit zog damals aus der Agentur weiter in eine andere die etwas besser war. Und so verlor man sich aus den Augen. Nun habe ich den Peter wieder gefunden. Auf dem Web, per Zufall. Weil ich auf einer Seite mit Werbefuzis die beste Freundin meiner damaligen Chefin fand und auf deren Agenturwebsite surfte. Und wer arbeitet dort wer? Der Peter.
Nein, ich habe ihm keine Mail geschrieben wie's ihm den so gehe. Ich nehme an gut. Und ich denke, die Luftbefeuchtersache hat ihn auch irgendwie weiter gebracht.

Der Partnertausch

Die WM ist eine leidige Sache. Nicht nur für uns Frauen. Auch für die lieben Männer, sofern diese nicht gerne Fussball schauen. So geht es auch dem Gatten. Während ich ihm erkläre, was da für Emotionen auf uns zu kommen, sollte die Schweiz denn ab und an gewinnen, zieht er nur unverständlich die Augenbraue hoch (die linke!).
Er ahnt wohl was ab dem 9. Juni auf ihn zukommen wird hier in unserem Heim.

Vier Stockwerke über uns werden sich wohl ähnliche Szenen abspielen. Den während der Nachbar einen zweiten Fernseher kaufte (ein schickes Teil für an die Wand und der Gatte durfte das Teil aufhängen da der Nachbar zu schwach für das Spiel Bohrer against the wall war) damit's keinen Knatsch mit der Gattin gibt, sieht seine Frau den WM-Wochen mit Frust entgegen.

Der Gatte machte daher dem Nachbarn einen gar nicht so dummen Vorschlag. Er schlug ihm vor an gewissen Abenden die Frauen auszuwechseln. Sprich ich geh vier Stockwerke hoch, bringe Bier und wir schauen uns ein Spiel an und seine Frau darf im Gegenzug dem gejohle und geschimpfe entgehen indem sie mit meinem holden Gatten auf dem Balkon ein Glas Wein trinken kann. Soviel mir überliefert wurde fand der Nachbar die Idee auch lustig. Was seine Frau dazu meint ist nicht bekannt ;-)
Icon
<br />

Taylors Vintage - Das Leben ist eine Baustelle

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Contact

taylors_vintage@yahoo.com

Status

Online seit 7015 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 12. Apr, 15:33

Fürs Ohr

Fürs Hirn

Jeffrey Eugenides
Die Selbstmord - Schwestern.

Archiv

Juni 2006
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 
 
 3 
11
17
18
24
28
29
 
 
 

Briefe
Die wilden Kerle
Gefuehl
Gesellschaft
Hausfrauentratsch
Musik
Situation
Zitat
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren