Gesellschaft

17
Mai
2006

Das Buch

Ein Buch wegzuschmeissen ist eine kleine Todsünde. Bücher kann man verschenken oder man lässt sie in Kisten verschwinden. Man bewart sie auf, den es sind kleine Schätze. Bücher verbinden uns mit Erinnerungen, mit Schönem, mit Traurigem. Es gibt Bücher die vergisst man nie und andere liest man immer wieder.

Ein Buch zu lesen ist wie einen Film ansehen. Nur viel intensiver. Denn das was geschrieben steht setzen wir selbst in unserer Phantasie zu Bildern um. Und es kann passieren, dass man am Ende all der Seiten nicht mehr weiss ob man diese Geschichte gesehen oder nur gelesen hat.

Es gibt die weisen Bücher welche aus einer fernen Zeit bis heute in ihrem Inhalt Bestand haben. "Hagakure" ist eines von ihnen. Eigentlich ein Samurai Codex, ist es heute auf unsere Gesellschaft wunderbar zu beziehen. Ein Codex der Gesellschaft. Lesenswert und ungemein weise.

Doch es spielt keine Rolle was man liest, die Hauptsache ist, dass man es tut.

11
Mai
2006

I'm (only) popular on the internet!

Wenn wir mal ehrlich sind, sind wir alle ein wenig mediengeil. Irgendwie. So kam es, dass ein paar findige Kerls die Geschäftsidee entwickelten am Wochenende in den Clubs umherzustreifen und Fotos von den sogenannten Party People zu machen um diese dann aufs Internet zu stellen. Ein wenig Ruhm, irgendwo im Web verewigt.

Ich liebe solche Fotos. Nein, ich möchte nicht auf solch einem abgebildet werden, ich liebe es diese Bilder anzusehen. Denn die Posen die man sieht sind immer die gleichen. Das einzige was ändert ist die Person.

Männer, schauen vorzugsweise böse. Ein wenig Badboy kommt ja immer gut. Man hängt den coolen raus und sieht grimmig in die Kamera des Fotografen. Gern setzt man sich auch die H&M Sonnenbrille auf um noch ein wenig cooler zu wirken. Ich persönlich frage mich ja schon lange wieso gewisse Menschen in Clubs, wo das Licht eh schon so wenig ist, auch noch eine Sonnenbrille tragen. Um halbblind den andern auf die Füsse zu treten und irgendwann in einen Pfosten zu laufen?

Beliebte Posen bei Frauen sind, verführerisch von der Seite blicken, sich in eine absolut unnatürliche Pose werfen, im Arm eines Mannes hängen oder dann Pseudoknutschen mit der Kollegin. Ein wenig lesbisch sein turnt ja immer an und Frau wirkt dann so richtig verrucht. Die Klischees werden voll bedient.

Mitunter wirken die Fotos oft leicht skuril. Es mag wohl daran liegen, dass die Leute darauf ein wenig unnatürlich in die Kamera blicken, doch das sei ihnen verziehen. Es ist amüsant und wie sagte schon Andy Warhol? Jeder hat 15 Minuten im Rampenlicht.

10
Mai
2006

Die Briefe

Einige bewahren Briefe ewig auf. Sie werden gesammelt. Die einen binden, ganz klassisch, ein Band um das Bündel, andere bewahren sie in einer schönen Box auf und die dritten sortieren sie in Hängeregister. Es sind Erinnerungen welche man wie einen kleinen Schatz hütet.

Vor Jahren, als es noch keine Emails und SMS gab, nahmen sich die Menschen noch Zeit sich Briefe zu schreiben. Es waren kleine Meisterwerke und jeder Brief war einzigartig. Der Schreiber investierte Zeit, Kreativität und den Wunsch jemand besonderem etwas mitzuteilen. Das Papier wurde sorgfälltig ausgewählt, die Tinten- oder Kugelschreiberfarbe wurde auch nicht dem Zufall überlassen. Nichts ist schwerer als vor einem leeren Blatt Papier zu sitzen und das erste Wort zu schreiben.

Jeder Empfänger erhielt etwas einmaliges. Den der Schreiber bedachte seine Worte und nahm sich die Zeit jemand, für ihn besonderes, einige Zeilen zu schreiben die meist seine Situation oder seine Gefühle beschrieb. Was gibt es persönlicheres?

Diese Briefe, die kleinen Meisterwerke, werden immer mehr verschwinden. Wir haben keine Zeit mehr. Es ist einfacher eine SMS abzuschicken und sofort eine Antwort zu erhalten als einen Brief zu schreiben. Die Romantik geht verloren dadurch und es wird irgendwann keine Schätze zum Aufheben mehr geben, weil digitale Dinge nicht greifbar sind.

Und ja, ich liebe alte Briefe, weil sie die Art von Romantik verkörpern die sogar ich liebe. Die alte, die Romantik a la Jane Austin.

3
Mai
2006

Der Tod der Gesellschaft

Ein Mann kommt zu richten. Darüber wer leben darf und wer nicht. Er schiesst. Einmal. Zweimal. Ein drittes mal. Seine Frau stirbt. Sein Schwager kommt um. Seine Schwiegermutter überlebt.

Im oberen Stockwerk schläft ein Kind. Sein Kind. Tief und fest. In seine Träume gebettet. Es ist ein zweijähriger Junge. Wenn er aufwachen wird, wird nichts mehr so sein wie es einmal war.

Wenn das für uns Unfassbare geschieht frage ich mich oft, wie man das einem Kind erklärt. Wie sagt man ihm, dass seine Mama nie mehr da sein wird. Wie sagt man, dass es der Vater war, der ihr das Leben nahm?

Man liest es so oft und jedesmal könnte ich schreien. Ich könnte schreien weil keiner da war und etwas tat! Wieso schauen wir weg, wenn wir sehen wenn etwas nicht stimmt? Wieso haben wir nicht den Mut hin zu gehen und zu sagen: "Hey, wenn was ist, komm zu mir und wir reden darüber."

Wieso schauen wir zu, wieso drehen wir uns weg und wieso trifft es uns dann? Sind wir uns zu schade um Hilfe anzubieten? Tut es unserem Ego weh wenn wir mal einen uns nicht befreundeten Menschen in den Arm nehmen.

Es gehört sich nicht.
Man tut das nicht.
Man schaut nicht bei den andern in die Wohnung rein.
Es geht uns nichts an.

Und dann, irgendwo, in irgendeiner Zeitung lesen wir dann sowas. Und am TV hören wir die Nachbarn sagen, dass da schon lange nichts mehr in Ordnung war und das der Streit immer lauter wurde in der Wohnung nebenan. 15 Minuten Ruhm, ein Mensch der fassungslos den Kopf schüttelt. Wieso hat er nichts getan? Wieso hat er nicht mal gesagt "komm zu mir. Brauchst du Hilfe?"

Es geht nicht darum, dass man Tratschgeil ist. Sondern das jemand einfach weiss, dass da irgendeiner ist wenns hart auf hart kommt. Das muss kein Freund sein. Es kann irgend jemand sein. Mit jedem Mord. Mit jeder Familie die so ausgelöscht wird, weil einer einfach keinen Ausweg mehr sieht, stirbt unsere Gesellschaft ein Stück mit. Gesellschaft ist ein Miteinander, kein für sich und schon gar kein geht mich nichts an...

Vielleicht sollten wir etwas mehr auf den anderen acht geben. Dann gibt es nicht soviele Kinder die ohne Mama aufwachsen müssen, weil der Vater bis ans Äusserste ging.

Denkt mal drüber nach!

1
Mai
2006

Der Tag der Ziegelsteine

Ich habe mir letztens ernsthaft überlegt, ob ich mich heute nicht mal spasseshalber in schwarze Gewänder hüllen soll, mein Gesicht vermummen soll und dann mit dem legendären schwarzen Block mitzumarschieren. Bekanntlich soll Ziegelstein schmeissen ja Geist und Seele befreien. Doch ich entschied mich dagegen. Irgendwie bin ich doch zu alt für solche Dinge. Jedoch bin ich etwas entäuscht, wenn heute der geklaute Bögg nicht brennen sollte. Getreu dem Motto Burn Baby burn erwarte ich einen Knall irgendwo dort wo's niemanden trifft.

Früher war den Autonomen egal wer über sie sprach, aber sogar die wollen heute die Aufmerksamkeit der Medien. Also Jungs, zündet den Schneemann an und der Beitrag im TeleZüri ist euch gewiss.

30
Apr
2006

Zusammen schweigen

Besondere Menschen erkenne ich daran, dass sie mit mir schweigen können ohne sich dabei unwohl zu fühlen. Diese Gabe ist nicht jedem gegeben. Vielen Menschen ist es unangenehm wenn zwischen zwei Gesprächsthemen ein längeres Schweigen herrscht. Sie versuchen dieses Schweigen mit Anekdoten oder Witzchen zu überbrücken bis sie wieder ein Thema gefunden haben über welches sie sprechen können.

Dabei sind diese schweigenden Momente so wichtig. Sie sagen viel über eine Person aus. Es sind die besonderen Menschen mit welchen man schweigen kann und wo man sich dabei sehr wohl fühlt.
Ich schweige gerne mit den Menschen. Man hält einen Moment fest für sich, lässt die Gedanken fliegen, holt sie zurück und fängt von vorne an. Schweigen kann eine Vertrautheit mit Fremden hervor rufen weil einem die Stille verbindet. Was kann vertrauter sein als sich wohl zu fühlen in der Gegenwart eines anderen? Also schweigt ein wenig mehr und erkennt den Moment.

29
Apr
2006

Die Männer und ihre Berufung

Ich war heute shoppen. Und da viel mir auf, zu was Männer wirklich berufen sind. Taschen tragen. Während Schatzi in der Kabine fleissig Blüschen probiert, steht er gelangweilt irgendwo im Laden, sieht ins Leere und hält die Einkaufstüten. Man sieht Männer mit nur einer doch die meisten schleppen gleich ein Paar. Was diese Männer so denken, wäre interessant zu erfahren.

Doch mein Lieblingspärchen traf ich heute bei ZARA. Er hielt ihr ein Töpchen in rosa hin. Tief ausgeschnitten und sein Blick sagte "Zieh das an Baby, es sieht an dir sicherlich sowas von scharf aus."
Er hielt es ihr vor die Nase und auch ihr Blick sprach Bände: "Du hast wohl einen an der Waffel, ich bin doch keine Schlampe. Und stehen tut mir das Teil eh nich'...." Diese Informationen flogen mir heute zu als ich an diesem Pärchen vorbei ging. Er wedelte mit dem Teil vor ihrer Nase und sie wünschte er würde sich in Luft auflösen. Ob sie das Top nun doch probiert hat weiss ich nicht, dass er aber keine grosse Zukunft in ihrem Leben hat schon ;-)

23
Apr
2006

Der Schrecken kehrt zurück

Eines Tages würde es uns einholen. Das war mir immer klar. Das Leben ist eine dauernde Wiederholung. Und meistens wiederholt sich das, was man lieber vergessen wollte. Was man weg packte und nie wieder sehen will. Auf einmal kommt genau dies wieder zum vorschein. Ungewarnt und überraschend trifft es einem. Mich heute. Per Modezeitschrift. Sie ist wieder da; Ein IT Teil wie nie zuvor und ich weiss jetzt schon, dass es wieder die falschen Leute tragen werden; Die Röhrenjeans!

Wie grausam muss das Leben sein, dass einem solch ein 80's revival bevor steht? Stiefel über die Hose ging ja nocht (der Wintertrend 05/06), die Bermudas fand ich ja schon ein Lacher (ja sie kommen diesen Sommer wieder) aber die Röhrenjeans schlagen dem Fass nun echt den Boden aus. Bitte! Sie waren in den 80ern schon scheisse. Und schlechtes muss man ja immer wiederholen....

Neee echt. Und was schon bei der Hüftjeans bewiesen wurde wird bei dieser Variante der blauen Hose bestätigt werden: Es werden all jene tragen, denen es nicht steht. Eine Kate Moss mag darin toll aussehen, die ist aber auch spindeldürr. Doch die normale Frau ist das nun mal nicht, ausser sie hängt immer kopfüber über'm Klo.

Also Mädels, schaut in den Spiegel und seit ehrlich zu euch selbst. Und ersprarrt der Welt und euch eine Katastrophe.

Ich beweg mich weiterhin wie immer nur mit meiner Seven. Die einzige für mich. Aber wenn ich mal jemand sehe mit dieser komischen Röhrenjeans, mach ich ein Foto davon und stells hier rein. ;-)

21
Apr
2006

Freitag

Da ich wieder im normal Modus laufe, kann ich auch wieder schreiben. Und ich hab soviel zu berichten. Zum Beispiel über heute Abend. Wie angekündigt findet ein Treffen der Marke "legendär" statt. Da ich jedoch weder Zeit noch die Personen hier nenne folgendes.

Wir gingen gemeinsam auf die selbe Schule. Mit dem dunkelhaarigen hatte ich eigentlich wenig zu tun. Er ist mir hauptsächlich wegen einem Mädchen in erinnerung geblieben. Er schwärmte jahrelang für sie und sie wollte nichts von ihm, was natürlich verdammt bitter war im Teenie Alter. Seitdem habe ich ihn nicht mehr gesehen.

Der blonde war mein Verehrer und ich fand ihn eigentlich auch ganz toll. Doch war ich damals eher ein Mensch der Stille, der lange grübelte und erst dann handelte. Mit dem Ergebis, als ich mich endlich zu einem Entscheid durchgerungen hatte, war der Karren gelaufen und der Blonde hatte ne Freundin. Auch eine Blonde und ich fand das gar nicht witzig ;-)

Die Brünette heute Abend ist meine beste Freundin. Wir sind wie Schwestern und ich liebe sie. Ein wunderbarer Mensch mit dem ich schon viel erleben durfte und das auch weiterhin tun werde.

Ja und dann bin da noch ich. Ueber mich gibts nicht viel zu sagen ausser das ich momentan auf einer Welle schwimme diemich trägt. Gerade habe ich meinen Vertrag verlängert was mich einfach nur happy macht. Den Werbung ist und bleibt mein Leben (natürlich neben den anderen dingen) und ich hätte nie gedacht das es mich wiedermal so packt. Mehr sage ich nicht zu mir. Es ist privat.

Und was da aus dem Treffen mit dem blonden, dem dunklen, der brünetten und mir wurde, erzähl ich dann. Vielleicht...*g*

20
Apr
2006

Statement

Dies ist ein Blog und die publizierten Threats hier sind urheberrechtlich die Meinigen.

Das hier aufgeschriebene entspricht der Wahrheit und ist nicht aufgrund einer Fiktion entstanden. Jedoch können sich Gefühle und Gedanken ändern, deshalb ist die ein Blog der von Veränderungen lebt.

Ich schreibe hier teilweise sehr private Dinge auf welche mich oder mir bekannte Personen betreffen. Falls ich diese in irgendeiner Form verletzt habe tut mir dies Leid und es geschah ohne Absicht.

Hier werden keine Namen, Adressen oder Orte ausser Zürich namentlich erwähnt wenn es sich um Erzählungen mit Drittpersonen handelt.

und

schön da ihr hier vorbei schaut :-)
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