26
Sep
2006

Stillstand und Leere

Manchmal sind die Dinge schwer das zu erkennen, weil sie Angst
machen. Manchmal sind wir nur mit jemandem zusammen weil wir das Alleinsein nicht ertragen würden. Doch in Gedanken fliegen wir davon. In ein anderes Leben. Wie viele Leben im Stillstand? Wieviele lächeln wenn ihnen zum weinen ist? Und sind wir es unseren Träumen nicht schuldig ihnen zu folgen. Auf einen Weg der ungewiss ist. Es ist unser einziges Leben und wir sollten keine Angst davor haben. Doch wir fürchten uns so sehr. Vor dem Ungewissen, dem Leeren und dem zerstörten Bild in unserem Kopf von einem Leben das wir uns in den buntesten Farben gemalt haben. Die wenigsten Leben entsprechen diesem Bild. Also korrigieren wir die Farben Tag für Tag. Wir biegen es uns zurecht und erhalten am Ende eine passable Variante. Den an uns hängt so viel. Eine Familie, eine Firma oder ein ganzes Leben. Je nachdem.

Müssen wir mit dem zufrieden sein was wir haben? Oder dürfen wir nach mehr streben? Und was ist mehr?

Nein, ich erlebe keinen Stillstand aber manchmal eine grosse Leere. Und eine tiefe Trauer weil das ersehnte nicht einzutreffen scheint. Weil ein Plan misslingt oder der Regen endlos ist. Es ist Herbst meine Lieben und die Gedanken werden schwerer. MIt jedem Tropfen der an mein Fenster fällt.

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P4X - 26. Sep, 11:04

trotz allem oder genau deswegen liebe ich den herbst.

Taylors Vintage - 26. Sep, 11:13

ja ich auch. Ich finde man ist dann näher bei sich selbst. Im Sommer ist alles so leicht, so oberflächlich und unscheinbar vergänglich. Der Herbst hat mehr Tiefgang.
SirParker - 26. Sep, 13:15

Was aber, wenn man zwischen einem bunten, fröhlichen Leben und einem großen unbekannten Leben wählen könnte? Eines, das farbenfroher und leuchtender sein kann, als alles andere... und gleichzeitig auch alle Farben, die bisher waren ausradieren könnte und nichts als Grau zurücklassen würde?

... das mit dem "endlosen" Regen kenne ich...

... deshalb ist der Sir auch ein Sommer-Mensch... Licht und Wärme, das ist was ich brauche...

Taylors Vintage - 26. Sep, 15:59

I write Sins, Sir Parker, not Tragedies und deshalb sage ich Ihnen, wenn Sie das bunte Leben suchen, dieses Leben welches mehr Farben zu bieten hat als es der Regenbogen je vermag zu zeigen. Ein Leben das ihr Herz mit soviel Freude erfüllt das es zu zerspringen droht und ein Leben in welchem die Liebe gleichzeitig der grösste Schmerz ist, dann wagen Sie den Schritt.
Murmeltier_Phil - 27. Sep, 14:16

Ich lebe mein Leben und denke, dass ich ein tolles Leben führe. Stillstand kenne nicht, wohl aber das Alleinsein. Mit dem ich mich seit 1,5 Jahren sehr gut arrangiere. Nach seinerzeit über 15 Jahren trauter Zweisamkeit.

Nur mit jemanden zusammen zu sein, um nicht allein zu sein, schloss ich bislang aus. Vor knapp 2 Wochen trat "sie" in mein Leben. Völlig unerwartet; in einer persönlichen Phase des Sarkasmus und Zynismus gegenüber der Frauenwelt ab 35. Jetzt ist "sie" plötzlich in mir. Jene Unruhe, die ab und zu aus dem Gefühlschaos herauslodert. Fragen stellend, die ich mir vor 20 Jahren nie gestellt hätte und den Dingen einfach ihren Lauf gelassen hätte.

Trotzdem fühle ich mich klasse. Keine Leere und voller Drive.

Diese Leere wird sich füllen, wenn man am wenigsten daran denkt. Oder gar nicht. Vielleicht schon morgen.

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