Gefuehl

2
Jun
2006

Der kleine wilde Kerl

In ein paar Tagen wird der kleinere der wilden Kerle seinen Geburtstag feiern und ich musste heute wiedermal sagen, dass ich da einen ganz tollen Kerl grossziehen darf. Steht hin und geigt den grösseren seine Meinung mit einem Wortschatz der sich auf sehr wenig beschränkt. Aber jeder vestehts. Jaja...es ist schön wenn sie grösser werden und es ist traurig zugleich. Den man lässt sie immer ein Stückchen mehr los. Gewinnt dadurch ein wenig mehr Freiheit für sich aber muss die Freiheit des Kleinen auch respektieren. Es ist nicht immer leicht loszulassen. Für mich sowieso nicht.

Aber wie sagt der Gatte immer so schön; So lange sie Pijamas mit Füsschen dran tragen sind sie Babys. Deswegen wird er die Dinger tragen bis er bei uns auszieht ;-)

23
Mai
2006

Der Weg

Habe ich die Menschen welche ich in meinem Leben traf und welche eine gewisse Zeit mit mir verbachten nur gestreift? Oder hinterliess ich eine Erinnerung? An die Zeit, an das Erlebte oder an mich?

Denkt jemand an mich? Manchmal? Fragt sich jemand was aus mir wurde und wohin es mich trieb? Oder verblasste mein Gesicht mit jedem Jahr das vorüber zog? Blieb etwas von mir oder verschwand es so wie ich es tat?

Ich suche die Menschen welche ich einst traf und oft frage ich mich, was aus ihnen wurde. Fanden sie ihr Glück oder suchen sie immer noch danach? Ich suche ihre Gesichter doch ich finde sie nicht. Manchmal ist es, als hätte die Erde sie aufgesogen und umschlungen. Keine Spur lässt sich finden. Doch wenn ich es mir überlege, werden sie auch mich nicht finden. Auch ich verwischte die Spuren die ich legte und manchmal würde ich gerne auftauchen, mich sichtbar machen und hoffen dass einige die mir Nah waren meinen Weg erneut kreuzen würden. Doch sie werden mich nicht finden. Den es ist sicherer für mich unsichtbar zu bleiben.

Erinnert sich wer an mich? Blieb ich irgendwo in einem Herzen oder verschwand ich so, wie ich aus den Telefonbüchern verschwunden bin)

19
Mai
2006

Die Hochzeit

Ich wollte nie kirchlich heiraten. Schon als Kind, wenn die anderen Mädchen Prinzessin oder Hochzeit spielten, wollte ich lieber ein Pirat sein der über die Meere segelt.

Es gibt Frauen die wissen genau wie ihre Hochzeit einmal aussehen soll. Welche Blumen die Tische schmücken sollen, wie das Kleid geschnitten ist in welchem sie einmal heiraten werden und auch der Dresscode der Gäste ist ihnen bekannt. Dieser Tag ist ihr höchstes Glück. Doch braucht es Gott dazu? Müssen wir wirklich die ewige Treue, die ewige Liebe und das Zusammen-gehörigkeitsgefühl versprechen? Und was noch wichtiger ist. Können wir das überhaupt?

Freiheit ist das Recht der Seele zu atmen. Man kann Herzen nicht an die Kette legen. Denn die Liebe lässt sich nicht binden. Sie lässt sich nicht verpflichten.

Mit etwas Glück finden wir den Menschen der uns ergänzt, der mit uns einiges gemeinsam hat und mit dem wir bis ans Ende des Regenbogens gehen wollen. Die Liebe trifft dann mitten ins Herz. Sie zeigt sich von einer Vertrautheit wie sie es sonst selten tut. Sie gibt einem die Sicherheit das auch der grösste Sturm das Schiff nicht zum Kentern bringt. Dieses Gefühl kann man weder mit Versprechungen noch mit Verträgen binden. Es ist da und mit ein wenig Glück bleibt es ein Leben lang.

Die Romantik

Zahlreiche Menschen die mich kennen halten mich für absolut unromantisch. Hier meine Definition:

Romantik ist für mich...

...nachts am See sitzen und Rotwein trinken.

...die Geschichte von "Edward mit den Schärenhänden"

...ein Tango

...Zürich bei Nacht

..."love like tides" von Lovebugs

16
Mai
2006

Der Tod

Der Tod ist nicht mein Freund. Er ist der einzige der mich immer wieder sprachlos, wütend und abgrundtief traurig macht.

Die Mutter einer Kollegin starb und ich erfuhr es heute. Als ich die Kollegin traf war es bei mir wie immer wenn jemand gestorben ist. Mir fehlten die Worte und ich wusste nicht was tun. Nicht was sagen. Geschweige den wie handeln. Der Tod ist der einzige der mir die Worte raubt. Jedesmal von neuem.

Ich bin gewiss kein oberflächlicher Mensch. Doch es sind soviele Gefühle die einem da entgegen gebracht werden. Trauer, Verzweiflung, Wut. Sie fliessen ungefiltert auf mich ein und ich versuche diese von aussen zukommenden Gefühle bei mir abzublocken, aber sie dringen durch. Durch meine Mauer. Sie berühren mich zutiefst, weil sie mir zeigen dass auch ich irgendwann Trauer tragen werde. Und davor habe ich eine unendlich grosse Angst. Ich kann alles handeln. alles. Doch Trauer nicht. Sie reisst einen mit sich, umschlingt die Seele und hüllt sie eine zeitlang in tiefste Dunkelheit. Ich fürchte Trauer mehr als Liebe. Den sie ist etwas endgültiges.

Was tue ich jetzt? Schreibe ich eine Karte? Doch was schreibe ich? Welche Worte sind die richtigen. Oder kommt es nicht auf das Richtig an sondern nur auf das geschrieben haben?

Das Parfum

Ein Parfum ist eine sehr persönliche Sache. In laufe des Lebens wechselt man das Parfum des öftern. Den ein Parfum ist nicht nur ein Duft, der den Körper umhüllt wie ein seidener Schal. Er drückt aus, wer man ist. Er ist Ausdruck eines Lebenstils, eines Lebensgefühls oder schlichtweg einer Stimmung.

Eine Frau verrät ihren Duft selten, den er ist ein Teil ihrer Persönlichkeit. Dennoch. Was an jemandem wunderbar riecht, kann an einem selber unangenehm duften. Das Parfum muss mit der Haut harmonieren. Das Parfum sucht sich seine Trägerin aus, nicht umgekehrt. Es muss Liebe auf den ersten Duft sein und meistens hält er mehrere Jahre oder sogar ein ganzes Leben lang.

Die einzige und schwierige Aufgabe eines Duftes ist es, seiner Trägerin das Gefühl der Geborgenheit und der Selbstsicherheit zu geben. Sie muss sich mit ihm wohl fühlen.

Vorbei.

Es ist vorbei.
Es ist endlich vorbei.
Mein inneres Chaos.
Meine innere Unruhe.
Meine rasenden Gedanken.
Mein ich-muss-alles-auf-einmal-machen-und-zwar-gleich.
Mein let's conquer the world and make history.
Mein Alles.
Mein Nichts.

Es ist vorbei.
Ich laufe wieder im normal Modus.
Ich hab meine Mitte wieder.

Doch ich bin niemals ruhig.
Es ist ein schlummern meines inneren Ich's.
Eine trügerische Stille.
Doch sie dauert lange an.

11
Mai
2006

Das Tagebuch

Ein Tagebuch zu schreiben war nie mein Ding. Ich kannte viele die es taten und ich kenne einige die es immer noch tun. Der Gedanke, meine Erlebnisse in ein Buch zu pressen war mir suspekt und die Tatsache das mein Leben auf Seiten zusammen gefasst werden kann macht mir Angst. Ein Leben ist mehr als ein paar Zeilen, viel mehr.

Tagebuchschreiber verstecken ihre Werke, damit sie keiner liest. Es ist ihr Geheimnis und würde jemand die Zeilen lesen, wäre das ein grosser Verrat. Den die Zeilen würden zu nah gehen, wären zu persönlich und dem Schreiber wäre es zutiefst peinlich. Es ist ein kleiner Schatz und er wird gut gehütet. Mit den Jahren werden die Bücher immer mehr und man packt sie in Kisten. Irgendwann wird man sie hervorkramen und darin lesen. Dann liest man was man erlebte, fühlte, wieso man weinte, hasste und liebte. Im Kopf wird ein Film abgespult und die geschriebenen Zeilen reissen einen zurück in das Damals.

Ich besitze solche Bücher nicht. Meine Erinnerungen trage ich im Herzen. Einige Dinge vergass ich, einige Dinge verblassen doch die wesentlichen Dinge sind präsent als wären sie erst gestern passiert. Es sind Momente die mich prägten, mich glücklich, traurig oder ratlos machten. Ich erlebte kleine Wunder und begegnete wunderbaren Menschen. Doch ich schrieb nichts davon auf.

Heute schreibe ich aber doch so etwas wie ein Tagebuch, auch wenn ich es nicht als solches betrachte. Das es jeder lesen kann ist ein Geschenk. Ich darf mit euch meine Gedanken teilen und manchmal entsteht so eine Kommunikation. Manchmal bleibt das gesagte einfach nur zum lesen stehen. Es gibt Leser die mich persönlich kennen, die wissen wer ich bin und es kam schon vor, dass sie mich auf einmal ein wenig anders sahen, weil sie etwas mehr von mir erfuhren oder eine andere Seite zu gesicht bekommen haben. Nur durch Worte.

Doch Erlebnisse kann man nicht festhalten. Sind es Momente die prägen werden sie auch so ewig halten. Auch ohne Tagebücher

9
Mai
2006

Die Stimme

Die Stimme ist für mich etwas sehr entscheidendes bei der Frage ob ich jemanden anziehend finde oder nicht. Es gibt Frauen die schauen bei Männern zuerst auf den Arsch. Ich schaue zuerst auf die Schuhe und danach höre ich ihnen zu. Die Stimme kann etwas sehr erotisierendes, fesselndes oder etwas abstossendes sein. Es ist Gottes Segen mit was für einem Organ der einzelne Mensch ausgestattet ist, doch meist passt die Stimme zum äusseren. Doch manchmal kann man sich auch täuschen.

Ich liebe Stimme. Rauhe Stimmen mit einem tiefen Timbre. Eine etwas kratzige Stimme als wäre der Whisky zuviel und die Zigaretten zu oft genossen worden. Das etwas verruchte ist es was mich an einer Stimme fasziniert. Und es kann passieren, dass ich rein durch die Stimme eines Menschen eine Gänsehaut kriege. Verrückt? Vielleicht. Doch bei der "richtigen" Stimme schliesse ich die Augen und höre einfach zu,lasse mich tragen von den Worten. Dann kann ich stundenlang zuhören.

6
Mai
2006

Der Geburtstag

Der Grosse hat bald Geburtstag. Und wie jedes Jahr werde ich davor ein wenig traurig, da mir bewusst wird, dass seine Babyzeit immer mehr in die Ferne rückt. Und eigentlich ist sie schon lange vorbei. Die Zeit vor seinem Geburtstag ist für mich immer sehr intensiv. Ich erinnere mich an seine Geburt als wär sie gestern gewesen. Er und sein Bruder sind das Wunderbarste, dass mir passieren konnte in meinem Leben. Als er geboren wurde veränderte ich mich. Ich wurde ruhiger, ich wurde gelassener und die Dinge welche mir einst wichtig schienen verblassten. Ich lernte was es heisst Angst zu empfinden um jemanden und mir wurde bewusst, dass ich für dieses kleine Wesen sogar mein Leben geben würde. Ich lernte was starke Gefühle sind, dass man ohne wenn und aber lieben kann und geliebt wird, was durchmachte Nächte wirklich heisst und das eine Digitalkamera lebensnotwendig ist für Eltern ;-) Ich liebte die Babyzeit und mit jeder neuen Kerze auf dem Kuchen rückt sie ein wenig mehr in die Ferne. Unwiderruflich. Vor seinem Geburtstag bleibe ich stehen und schaue zurück um anschliessend nach vorn zu sehen.

Wir gaben ihm den Namen eines Wikingers. Eines grossen Kriegers. Ich glaube an das sogenannte Nomen est Omen und hoffe, dass er eines Tages ein Mensch wird mit einer starken Persönlichkeit und wenn ich ehrlich bin, dann ist er das jetzt schon. Ich versuche ihm Werte zu vermitteln und ihn immer mehr loszulassen um ihn anschliessend fest zu halten.

Mama sein ist das schönste das einem passieren kann. Es ist der anstrengendste, schönste und kreativste Job den es geben kann. Kinder sind der Sinn des Lebens und wir stehen damit vor unserer grössten und schwersten Aufgabe. So auch ich. Und es gibt Tage da zweifle ich an mir, an meinen Fähigkeiten und an meinen Grundsätzen. Doch ich denke das ist normal als Mutter. Dann sehe ich ihn mit seinen blonden langen Locken grinsend und weiss, dass ich alles richtig mache.
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