Situation

22
Aug
2006

Countdown

Noch zwei Tage.

21
Aug
2006

Der Texter ohne Worte

Heute, zur Mittagszeit, passierte etwas womit ich nicht gerechnet habe. Der Texter, Stillsitzer, Nichtssager, Mürrischdreinblicker und Arrogantgucker, sprach mich an. Mir fiel ja fasst das Kaffeetassli aus der Hand als er seine Worte an mich richtete.

Wie es mir den gefalle, wollte er wissen. Gut meinte ich, ausser das es hier so ruhig wäre, ich sei mir solche Stille nicht gwohnt. Daraufhin grinste er und meinte, wenn ich das Bedürfnis hätte dürfte ich ruhig laut sein. Ihm wäre das schon recht.
Ich erschrack noch mehr. Er hatte auch noch ein gewisses Mass an Humor. Und das nach einer Woche schweigen.

Was passiert hier noch? Kommt am Ende zum Vorschein, dass hier die Stille nur eine Täuschung des eigentlichen Lärms ist? Alle wahnsinnig witzig sind und eigentlich immer kalauern wenn sie nicht gerade schweigen? Sollte mir dieser Ort where the silence is the only noise, am Ende etwa noch ans Herz wachsen?
Die zweite Woche beginnt hier mit vielen Fragen auf die es (noch) keine Antworten gibt. Und auch mit viel Arbeit, man glaubt es kaum.

18
Aug
2006

Die Woche der Langeweile

Weekend meine Lieben und ich erhole mich von einer Woche langeweile ;-) Zwei Wochen im ähnlichen Delirium werden folgen, dass weiss ich jetzt schon.

Ich habe ja schon viele Agenturen gesehen in meinem Leben. Grössere, Kleinere, hippe und weniger angesagte. Aber in keiner, absolut keiner war es so grabesstill wie in dieser jetzt. Es ist der wahre Horror. Da ich ein kommunikativer Mensch bin mit Humor bin ich es gewohnt mit meinem Mitmenschen zu kommunizieren. Wir sind ja auch Kommunikationsprofis. Doch in den heiligen Hallen der Zwei Zimmer Agentur herrscht eine Ruhe wie sie sonst nur im Kurzentrum für Herzpatienten zu finden ist.

Mit dem Texter habe ich keinen Satz gesprochen, da er immer mit dem Rücken zur Masse da sitzt und still vor sich hin arbeitet. Die Grafiker sind sehr stille Menschen hier. Ich kenne Grafiker nur als bunte Vögel, die gerne über iTunes Musik hören bei der es so richtig kracht. Doch diese Grafiker hier sind eher Grab-Ficker als Grafiker...sorry für dieses unschöne Wortspiel aber ich konnte es mir einfach nicht verkneifen. Es passt so schön.

Die Assistentin ist Damenhaft und überhöflich, der Chef ist noch überhöflicher als die Assistentin und ich frage mich; wieso habt ihr mich angeheuert wenn ihr keine Arbeit für mich habt? Als Dekoration fürs Büro? Hätte ich den Satz "vom äusseren stimmts ja auch" nicht als blöde Bemerkung sondern als Warnung verstehen sollen? Zum lässigen Stuhl von Vitra passen sie hervorragend Frau Taylor, sie geben dem Raum eine gewisse Vollendung. Soll ich mich als Gesamtkunstwerk in diesem Raum voller Luft und stummen Menschen sehen?

Nun den, vor mir liegen zwei weitere Wochen voller Witz, Ironie und Stress ;-) Ich bezweifle das der grosse Run noch ausbricht während ich dort arbeite. Ich bezweifle das dort jemals ein Run ausgebrochen ist. Und wenn diese Menschen mal richtig reden ohne blassiert zu schauen und Angst davor zu haben etwas falsches oder ungehöriges zu sagen, wärs auch ganz lustig.

Nee, es war wirklich schlimm diese Woche. Ich bin es gewohnt das man mich fordert. Antreibt zu kreativer Leistung. Aber nix. Nada. Nothing. Niente.

Der AD aus New York trinkt ab Mittag immer Weisswein während der Arbeit. Wie lange ist er schon dort? Drei Tage? Aber wahrscheinlich kann man die Stille und die Langeweile mit der Zeit nur ertragen wenn man sich gehörig die Kante gibt.

17
Aug
2006

Die Arbeit

Frau Taylor fühlt sich in der Zwei Zimmer Agentur etwas unterfordert. Etwas sehr unterfordert. Normalerweise herrscht hektisches Treiben in einer Agentur. Hier nicht. Hier ist es ruhig. Und Frau Taylor mag das nicht. Sie braucht Hektik, Termindruck und ein Kreatives Chaos um richtig gut zu sein.

Sagt jetzt nicht es gibt ja schön Kohle. Schon klar, dass es das gibt. Allerdings wird beim nächsten mal ein wenig mehr verlangt. Denn rumsitzen sollte man teuer bezahlen lassen ;-)

16
Aug
2006

Der AD aus New York

"Leute, einige Tage wird ein AD aus New York bei uns an einer Kampagne mitarbeiten."

Bei diesen Worten wurde ich doch gleich mal hellhörig. New York? Ein AD (Art Director) aus New York? Ein wenig internationales Flair in der zwei Zimmer Agentur? Und dann noch ein New Yorker? Yes! Endlich jemand mit dem ich ein wenig die englische Sprache pflegen kann. Endlich jemanden den ich fragen kann was aus der Stadt in welcher ich einst war gworden ist. Obs den Laden XY noch gibt oder wie's jetzt dort aussieht. Danke Gott! Danke für diesen Wink!

Den AD aus New York stellte ich mir zwischen 30 und 45 Jahren vor. Genau meine Alterslimite also. Ein hippster, trendy, aufgestellt. Ein echter New Yorker eben.

Gestern dann, war es soweit. Vor mir stand jedoch nicht etwa ein hipster in den dreissigern mit betörendem lächeln und breitem akzent, nein! Vor mir stand ein Mann in den siebzigern, die Hose zum Bauch hochgezogen in blau, darin ein Hemd in weiss. Das Haar schlohweiss und er begrüsste mich im breitesten Bernerdialekt den ich je gehört habe. Vor mir stand, Urmel aus New York. Das soll der AD sein? Die Koriphäe? Wo war mein hipster junger New Yorker dem man ein wenig Zürich zeigen konnte??? Ich sah den AD an, lächelte und begrüsste ihn. Koriphäen sind ja meistens älter, sagte ich mir. Und zudem Frau Taylors Phantasie und die Wirklichkeit sind zweierlei Dinge ;-)

14
Aug
2006

Das "ich will"

Wenn ich etwas will, dann kriege ich es meistens auch. Über kurz oder lang führt kein Weg daran vorbei. Beharrlich kann ich warten bis der Zeitpunkt richtig ist und dann zuschlagen.

Manchmal ist es ein Wunsch der mich treibt, eine Sehnsucht und manchmal ist es einfach nur ein Ego Ding. Es gibt Dinge die muss man einfach haben nur damit man sagen kann, ich habe es besessen für eine kurze Zeit und es hat mich für einen Augenblick glücklich gemacht. Es geht nicht um die Sache, es geht nur um das Gefühl das gekriegt zu haben, was man will.

Ich behalte das Ziel immer im Auge. Irgendwo im Hinterkopf ist der Wunsch immer lebendig. Wie ein Biest das wartet bis es zuschlagen kann, liege ich auf der Lauer nach dem gwollten. Und ich kriege es. Immer.

9
Aug
2006

Der Traum

Wie hier schon erwähnt träume ich, wenn ich träume Dinge die so keinen Sinn ergeben. Letzte Nacht wachte ich auf und hatte panische Angst deswegen.

In meinem Traum war ich mit einer Frau zusammen. Sie hatte dunkles glattes Haar welches sie zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden hatte. Sie trug ein graues Shirt, Jeans und weisse Sneakers. Sie war so gross wie ich und hatte dieselbe Figur. Ich kannte sie nicht doch uns verband ein Päckchen welches wir zur selben Zeit erhalten hatte. Auf dem Päckchen, welches in Packpapier gewickelt war, standen Nachrichten. In englisch. Mein ganzer Traum war in englisch. Doch die Nachrichten gabe keinen Sinn. Die Lösung, so fand ich im Gespräch mit einer weiteren Frau heraus, läge in einem Haus.

Auf einmal war ich in diesem grossen weissen Raum mit dem Fenster zum Garten. Im Raum standen die zwei Sessel, so wie sie immer darin stehen. Es war das Zimmer von welchem ich immer träumte. Ich verliess den Raum und auf einmal war ich in einem Badezimmer. Das Badezimmer hatte weisse Kacheln. Es war alt. Eine alte weisse Badewanne stand an der einen Wand. Ich sass auf ihrem Rand. Mir gegenüber war das Waschbecken, auch weiss und alt. Oberhalb des Waschbeckens hing ein Spiegel welcher schon halb blind war. Rechts davon war die Tür. Sie stand offen. Die dunkelhaarige Frau sass auf dem WC Deckel und wir grübelten darüber was uns die Nachrichten sagen wollten. Wer schickte sie uns? Wieso?

Auf einmal hörte ich ein Geräusch, ich sah von dem Packpapier hoch zur Tür und da war sie. Sie schwebte herein. Sie war schlank . Ihr Kleid hing in Fetzen und war tropfnass. Es hing schwer an ihr. Ihr langes blondes Haar hing in nassen Strähnen herunter. Sie war leichenblass. Ihre Augen waren in tiefen dunkelblauen Höhlen und ihre Lippen waren blau angelaufen. Sie sah mich direkt an und sie kam direkt auf mich zu. Sie streckte ihre Hand nach mir aus.....

...in diesem Moment erwachte ich.

8
Aug
2006

Die zwei Zimmer Agentur (Teil 2)

Frau Taylor hat den Job.
Und zwar nicht wegen ihren umwerfend blauen Augen, sondern weil sie ihr Handwerk schlichtweg beherrscht. Für drei Wochen wird sie nun Werbung für eine Automobilmarke machen. Ihr Fachgebiet sozusagen.

Ab Montag wird aus der zwei Zimmer Agentur berichtet. Für drei Wochen. Teilzeit versteht sich ;-)

Die zwei Zimmer Agentur

Gestern um punkt 17.20h (man ist ja gerne etwas früher) betrat Frau Taylor eine Werbeagentur die so klein war, dass sie in zwei Räume auf zwei Stockwerke passte. Als sie eintrat landete sie gleich im Büro. Zwei grosse runde Tische standen da. Der Boden war schwarz, die Tische weiss. An dem einen Tisch sassen fleissige AD's und am anderen Tisch ebenso fleissige Berater. Der Mann, welcher sich vor Frau Taylor stellte war wohl die Stimme vom Telefon. Doch wie geahnt sehen gute Stimmen meistens weniger gut aus. Da stand doch, etwas grösser zwar und in blond, Tucker vor mir. Der Tucker aus "There's something about Mary". Sie starrte ihn an und setzte ihr Gewinnerlächeln auf.

Man ging ins zweite Zimmer, der zwei Zimmer Werbeagentur und setzte sich an den dritten grossen runden Tisch (diesmal ein schwarzer). Er erzählte, sie erzählte, das Geld welches sie verlangte war für ihn kein Problem, was Frau Taylor ungemein freute und innerlich erstrahlen liess. Aber obwohl sie soviel verlangte für drei Wochen wie andere Menschen in einem Monat verdienen (und dann verdient man wirklich gut) war das wohl immer noch zu billig als Freelancer.

Frau Taylor verliess nach einer viertel Stunde die Agentur wieder. Mit einem komischen Gefühl weil ihr die Agentur sowas von schräg herein kam und die Menschen darin irgendwie auch komisch waren. Frau Taylor geht bei solchen Sachen immer nach dem Bauchgefühl. Sie muss eintreten und der Raum muss sie anstrahlen. Es muss ein hier-fühl-ich-mich-sauwohl Gefühl entstehen beim ersten eintreten und kein wat-den-das? Gefühl.
Bei der letzten Agentur, die am Friedhof, war das Gefühl des YES sofort da. Hier weniger.

Tucker gibt mir heute Bescheid ob ich den Job kriege oder mein Konkurrent. Man darf gespannt sein...

7
Aug
2006

Peter und ich

Peter Parker und mich verbindet eine lange Freundschaft. Seit jeher ist er mein Held. Keiner ist wie er und nie nahm jemand seinen Platz ein. Es mag an seiner Bescheidenheit liegen, an seinem grossen Herzen, seiner geheimen Liebe oder einfach an mir.

Und so ist es nicht verwunderlich, dass auch einer der wilden Kerle ihn mehr als nur gut findet.

Nächstes Jahr werdet ihr an Peter Parker nicht vorbei kommen.Keiner von euch. ;-)
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